Was ist Durchfall?
Durchfall bezeichnet die mehrfache Ausscheidung (mehr als 3-mal täglich) von breiigem bis flüssigen Stuhl. Laut medizinischer Definition liegt der Wasseranteil im Stuhl über 75 %. Auch die Stuhlmenge ist erhöht und liegt bei mehr als 200 g pro Tag.
Welche Arten von Durchfall gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Durchfall, die die unterschiedlichsten Ursachen haben können.
Zunächst teilt man Durchfall in akut und chronisch ein. Häufig unterscheidet man die Arten auch anhand des Mechanismus, der zu Durchfall führt. Durchfall kann aber auch nach der Ursache kategorisiert werden.
Unterschied zwischen akutem und chronischem Durchfall
Kurzanhaltenden Durchfall bezeichnet man als akut. Er ist oft schon nach ein paar Tagen vorbei und hält maximal 4 Wochen an. Er wird meist durch Infektionen, Lebensmittelvergiftungen und Medikamenteneinnahme verursacht.
Chronischer Durchfall dauert hingegen länger als 4 Wochen an (1). Hier liegt meist eine Erkrankung oder Lebensmittelunverträglichkeit zugrunde.
Unterscheidung nach Entstehung
Durchfall kann auf verschiedene Art und Weise entstehen. Hier liegen vier verschiedene Mechanismen zugrunde.
1) Osmotischer Durchfall
Zu osmotischem Durchfall kommt es, wenn unverdaute, wasserlösliche Nahrungsbestandteile nicht durch die Darmschleimhaut aufgenommen werden und somit im Darm verbleiben. Die Nahrungsbestandteile binden Wasser, wodurch der Stuhl flüssiger wird.
Osmotischer Durchfall wird z. B. durch Laktoseintoleranz verursacht. Laktose wird normalerweise durch das Enzym Lactase in Glukose und Galaktose gespalten. Diese werden dann im Dünndarm aufgenommen.
Bei Laktoseintoleranz kann Laktose nicht gespalten werden und gelangt in den Dickdarm, wo sie Wasser bindet.
2) Sekretorischer Durchfall
Beim sekretorischen Durchfall gibt die Darmschleimhaut vermehrt Flüssigkeit oder Elektrolyte ab. Da Elektrolyte Wasser binden, kommt es in dem Fall wieder zu dem im vorherigen Abschnitt beschriebenen osmotischen Effekt.
Sekretorischer Durchfall kann durch Bakterien wie z. B. Cholera-Erreger oder enterotoxische E. coli Bakterien verursacht werden. Enterotoxisch bedeutet, dass die Bakterien Toxine produzieren. Diese Toxine sind die eigentlichen Durchfall-Verursacher.
Manche Medikamente wie Abführmittel, Antibiotika, Colchicin (Gichtmedikament) und Gallensäurepräparate können ebenfalls die Darmsekretion anregen.
3) Hypermotiler Durchfall
Beim hypermotilen Durchfall sorgt eine Steigerung der Darmbewegungen dafür, dass der Stuhl den Darm zu schnell passiert. Dadurch bleibt nicht genug Zeit, um die enthaltene Flüssigkeit im Darm aufzunehmen.
Eine Schilddrüsenüberfunktion und Stress sind häufige Ursachen von hypermotilem Durchfall.
4) Entzündlicher Durchfall
Beim entzündlichen Durchfall entzündet sich die Darmschleimhaut, wodurch sie beschädigt wird. Als Folge gelangen Proteine und Elektrolyte in den Darm, die Wasser binden. Typisch für diese Art von Durchfall ist ein schleimig-blutiger, manchmal zum Teil auch eitriger Stuhl.
Entzündlicher Durchfall kann durch invasive Bakterien verursacht werden. Diese dringen in die Darmschleimhaut ein und richten dort großen Schaden an. Zu den Auslösern gehören z. B. invasive E. coli Stämme, Shigellen und manche Clostridien.
Auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind häufige Ursachen entzündlichen Durchfalls.
Ursachen von Durchfall
Durchfall kann viele verschiedene Ursachen haben (2):
- Infektionen durch Bakterien oder Viren.
- Lebensmittelvergiftungen: In verdorbenen Lebensmitteln haben sich Bakterien stark vermehrt und Giftstoffe (Toxine) gebildet.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Laktose- und andere Zuckerintoleranzen, und Nahrungsmittelallergien.
- Medikamente: Viele Medikamente wie z. B. Antibiotika, Zytostatika (Krebsmedikamente), Abführmittel und Gallensäurepräparate können Durchfall verursachen.
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind häufig Ursache von chronischem Durchfall.
- Reizdarmsyndrom verursacht ebenfalls chronischen Durchfall.
- Angst oder Stress können die Darmbewegungen anregen und so Durchfall fördern.
- Endokrine Störungen wie z. B. Schilddrüsenüberfunktion können ebenfalls mit verstärkten Darmbewegungen einhergehen.
- Operationen wie die Entfernung von Darmabschnitten können Durchfall begünstigen.
Symptome und Begleitbeschwerden
Die Art des Durchfalls und Begleitbeschwerden können wichtige Hinweise auf die Ursachen geben.
- Wässriger, schwallartiger Durchfall: Ist meist auf virale Infektionen zurückzuführen und geht auch mit Erbrechen und Übelkeit einher.
- Plötzlicher Durchfall, kombiniert mit Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfen: Dies sind Hinweise auf eine Lebensmittelvergiftung.
- Durchfall in Kombination mit Blähungen: Diese Symptome weisen auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reizdarmsyndrom oder eine gestörte Darmflora hin.
- Durchfall mit Blut und Schleim: Wird meist durch bakterielle Infektionen oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen verursacht.
- Durchfall mit Fieber und starken Bauchschmerzen: Oft liegt eine bakterielle Infektion oder entzündliche Erkrankung zugrunde.
- Chronischer Durchfall, oft mit Gewichtsverlust: Dieser ist häufig auf Reizdarmsyndrom, eine exokrine Pankreasinsuffizienz oder Zöliakie (autoimmune Glutenunverträglichkeit) zurückzuführen.
Hilfe bei Durchfall
Nichts essen oder Schonkost
Bei akutem Durchfall hat man meist keinen Appetit. Der Körper ist damit beschäftigt, den Durchfall zu bekämpfen und ist oft nicht in der Lage, Nahrung zu verwerten. In dem Fall auf den Körper zu hören und erst einmal nichts zu essen, ist durchaus sinnvoll.
Solltest Du etwas Appetit haben, kannst Du Schonkost zu Dir nehmen. Obst, gedünstetes Gemüse, Kartoffeln und Reis werden bei Durchfall meist gut vertragen.
Flüssigkeit und Elektrolyte zuführen
Der Körper verliert bei Durchfall sehr viel Wasser und Elektrolyte, die in dem Wasser gelöst sind. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, die verlorene Flüssigkeit wieder zuzuführen.
Dazu eignen sich z. B. Kräutertees und Gemüsebrühe. Elektrolytmischungen gibt es in der Apotheke. Sie bestehen aus Kochsalz, Kalium und etwas Glucose (Traubenzucker).
Du kannst einem Getränk auch Flohsamenschalen hinzufügen. Diese quellen auf und binden viel Wasser.
Darmschleimhaut regenerieren
Bei Durchfall kommen oft Motilitätshemmer zum Einsatz, die die Darmbewegungen hemmen. Dadurch können Durchfallsymptome meist schnell gelindert werden. Allerdings ist dieser Ansatz nicht sinnvoll, da es wichtig ist, dass Erreger und Bakteriengifte möglichst schnell ausgeschieden werden.
Durchfall unterstützen mit Direxol
Stattdessen ist es ratsam, die Darmbarriere wiederherzustellen. Es ist wichtig, ein weiteres Eindringen der Erreger in die Darmschleimhaut zu verhindern und deren Ausscheidung zu fördern.
Direxol funktioniert nach diesem Prinzip: Es legt einen schützenden Bio-Film über die Darmschleimhaut und fördert so die Regeneration der Darmbarriere. Dadurch können Erreger nicht mehr eindringen und werden ausgeschieden (3).
Der Durchfall kann mithilfe von Direxol schnell gestoppt werden, unabhängig von der Ursache. Es hilft sowohl bei stressbedingtem Durchfall als auch bei Durchfall durch Infekte oder Antibiotika.
Probiotika
Auch die Einnahme nützlicher Darmbakterien, sogenannte Probiotika, ist bei Durchfall sehr hilfreich. Sie können durchfallverursachende Bakterien im Darm verdrängen und helfen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Probiotika können außerdem Durchfall vorbeugen. Daher kann es sinnvoll sein, vor einer Reise Probiotika einzunehmen. Auch bei einer Antibiotikatherapie ist die gleichzeitige Einnahme von Probiotika ratsam, um dem Verlust nützlicher Darmbakterien vorzubeugen.
Sollte man wegen Durchfall zum Arzt gehen?
Hält akuter Durchfall mehr als ein paar Tage an, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dies gilt insbesondere für Kinder und ältere Menschen, für die Durchfall schnell gefährlich werden kann.
Wenn der Stuhl blutig ist oder der Durchfall mit starken Schmerzen oder Fieber einhergeht, sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen.
Bei chronischem Durchfall sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
Fazit: Durchfall ist sehr vielfältig
Durchfall ist oft harmlos und legt sich von selbst innerhalb von ein paar Tagen. Für Kinder und ältere Menschen kann er aber auch schnell gefährlich werden.
Langanhaltenden und chronischen Durchfall solltest Du auf jeden Fall ernst nehmen und ärztlich abklären lassen. Das gilt auch für blutigen Stuhl und schwere Begleitsymptome wie Fieber und starke Schmerzen.

Stoppt Durchfall - schnell, sanft, zuverlässig
-
Quellen
(1) Descoteaux-Friday GJ, Shrimanker I. Chronic Diarrhea. StatPearls. 2025 Jan. (2) Nemeth V, Pfleghaar N. Diarrhea. StatPearls. 2025 Jan. (3) Perez-Garcia MJ, Royuela A, Rodriguez-Contreras FJ, PandoBravo MA, Chiatti C, Ramos C, Arana-Zumaquero M, Gonzalez-Marcos MI, Diaz J, Fresno-Calle MC, García-Bartolomé R, Viver S, Villaverde-Gonzalez S, Cilleruelo-Pascual ML, Gutierrez-Junquera C, Rasines-Rodriguez A, Manso-Pérez A, Román-Riechmann E. Randomized trial to assess the efficacy and safety of xyloglucan for the treatment of acute gastroenteritis in children. Food Sci Nutr. 2023 Sep 25;11(12):7698-7706.
schließen